The Silence Filmkritik: Stanley Tuccis Kampf gegen tödliche Kreaturen

Du kennst das Gefühl, wenn ein Film vielversprechend startet, aber dann irgendwie nicht ganz das hält, was er verspricht? Genau das passiert dir bei The Filmkritik/“>Silence aus dem Jahr 2019. Der Netflix-Film mit Stanley Tucci in der Hauptrolle wirft dich in eine postapokalyptische Welt voller tödlicher Kreaturen – doch kann er mit Genrekollegen wie „A Quiet Place“ mithalten?

 The Silence Film Poster mit Stanley Tucci und Kiernan Shipka
Foto: adison clark via Unsplash

Die Handlung: Wenn Stille über Leben und Tod entscheidet

Stell dir vor, die Welt wird plötzlich von blutrünstigen, blinden Kreaturen überrannt, die ausschließlich auf Geräusche reagieren. Genau das passiert in The Silence, als unterirdische Höhlenforscher versehentlich uralte Wesen namens „Vesps“ freisetzen.

Die Familie Andrews – angeführt von Hugh (Stanley Tucci) und seiner Frau Ellen (Miranda Otto) – muss lernen, in absoluter Stille zu überleben. Ihre Tochter Ally (Kiernan Shipka) ist gehörlos, was der Familie einen entscheidenden Vorteil verschafft: Sie können bereits Gebärdensprache und verstehen die Bedeutung von Stille.

Was als einfache Flucht beginnt, entwickelt sich zu einem Überlebenskampf, bei dem jeder Atemzug über Leben und Tod entscheiden kann. Die Familie muss nicht nur vor den Vesps fliehen, sondern auch vor anderen Überlebenden, die ihre eigenen düsteren Pläne verfolgen.

Stanley Tucci brilliert als besorgter Familienvater

Stanley Tucci liefert wie gewohnt eine solide Performance ab. Als Hugh Andrews zeigt er einen Mann, der verzweifelt versucht, seine Familie zu beschützen, während die Welt um sie herum zusammenbricht. Tucci schafft es, auch ohne große Dialoge – schließlich herrscht meist Stille – die Verzweiflung und Entschlossenheit seines Charakters zu transportieren.

Kiernan Shipka glänzt als gehörlose Ally. Ihre Darstellung wirkt authentisch und nie aufgesetzt. Besonders beeindruckend ist, wie sie nonverbale Kommunikation nutzt, um Emotionen zu vermitteln. Miranda Otto als Mutter Ellen bleibt leider etwas blass, was aber eher am Drehbuch als an ihrer Leistung liegt.

Regie und technische Umsetzung: Solide, aber nicht herausragend

Regisseur John R. Leonetti, bekannt durch Horror-Filme wie „Annabelle“, inszeniert The Silence handwerklich sauber. Die Kameraführung ist ruhig und bedacht, was der angespannten Atmosphäre durchaus zugutekommt.

Sound-Design: Das Herzstück des Films

Bei einem Film, der von Stille lebt, ist das Sound-Design entscheidend. Hier macht „The Silence“ vieles richtig:

  • Jedes kleine Geräusch wird zum dramatischen Element
  • Die Vesps-Sounds sind bedrohlich und glaubwürdig
  • Stille wird als Spannungselement genutzt
  • Gebärdensprache wird visuell gut umgesetzt

 Szene aus The Silence mit der Familie in Gebärdensprache
Foto: Nick Fewings via Unsplash

Visuelle Effekte: Durchwachsen

Die Kreaturen-Effekte sind ein zweischneidiges Schwert. Während die Vesps durchaus bedrohlich wirken, merkt man dem Film sein begrenztes Budget an. Die CGI-Effekte erreichen nicht ganz das Niveau von Kinoproduktionen, sind aber für Netflix-Verhältnisse akzeptabel.

Vergleich zu „A Quiet Place“: Der unvermeidliche Showdown

Du kommst nicht umhin, The Silence mit „A Quiet Place“ zu vergleichen – beide Filme erschienen zeitnah und nutzen ähnliche Prämissen. Hier die wichtigsten Unterschiede:

Was „A Quiet Place“ besser macht:

  • Straffe Inszenierung ohne Längen
  • Höhere Produktionswerte
  • Innovativere Nutzung der Stille als Stilmittel
  • Emotionalere Familiendynamik

Was „The Silence“ anders angeht:

  • Größerer Fokus auf die gehörlose Protagonistin
  • Längere Laufzeit für Charakterentwicklung
  • Andere Art der Kreaturen-Bedrohung
  • Mehr Einblick in die zusammenbrechende Gesellschaft

Fairerweise muss man sagen, dass „The Silence“ auf dem Roman von Tim Lebbon basiert, der bereits 2015 erschien – die Ähnlichkeiten sind also eher zufällig.

Stärken und Schwächen der Filmkritik

Das funktioniert gut:

  • Stanley Tuccis Performance: Wie immer zuverlässig und glaubwürdig
  • Authentische Darstellung von Gehörlosigkeit: Respektvoller Umgang mit dem Thema
  • Spannungsaufbau: Funktioniert in den ersten zwei Akten gut
  • Familiendynamik: Glaubwürdige Beziehungen zwischen den Charakteren

Hier hakt es:

  • Vorhersehbare Handlung: Viele Wendungen siehst du kommen
  • Schwaches Finale: Der dritte Akt fällt deutlich ab
  • Budgetlimitationen: Bei den Effekten merkbar
  • Pacing-Probleme: Teilweise zu langsam, teilweise gehetzt

Für wen lohnt sich „The Silence“?

Du solltest dir The Silence anschauen, wenn du:

  • Stanley Tucci-Fan bist
  • Creature Features magst
  • Netflix-Originals eine Chance gibst
  • Interesse an Gehörlosigkeit im Film hast

Überspringe den Film, wenn du:

  • „A Quiet Place“ langweilig fandest
  • Hohe Ansprüche an Horror-Filme hast
  • Keine Geduld für langsamere Pacing hast
  • Perfekte CGI-Effekte erwartest

Fazit: Solide, aber kein Meisterwerk

The Silence ist ein durchaus sehenwerter Film, der aber leider nicht über das Mittelmaß hinauskommt. Stanley Tucci gibt sein Bestes, und die Grundidee funktioniert, aber die Umsetzung bleibt hinter den Möglichkeiten zurück.

Die Filmkritik fällt gemischt aus: Während die ersten beiden Akte durchaus spannend sind und die Familiendynamik stimmt, verliert sich der Film im Finale in Klischees und vorhersehbaren Wendungen.

Für einen entspannten Netflix-Abend ist „The Silence“ durchaus geeignet – erwarte nur nicht zu viel. Es ist solide Unterhaltung, mehr aber auch nicht. Stanley Tucci allein kann einen durchschnittlichen Film eben auch nicht zu einem großartigen machen.

Falls du nach echten Alternativen suchst, schau dir lieber „A Quiet Place“ oder „Bird Box“ an – beide nutzen ähnliche Konzepte, aber mit deutlich mehr Finesse.

 The Silence Filmszene mit Vesps Kreaturen
Foto: Alekon pictures via Unsplash

Bewertung: 6/10 – Sehenswert für Genre-Fans, aber kein Muss.